Jahrestagung des Klima-Bündnis Schweiz

Den Auftakt zur Tagung gestaltete Thomas Brose, Geschäftsleiter KB-EU, mit einer Vorstellung des Klima-Bündnis Europa. Mathias Nabholz, Präsident KB-CH, erläuterte seinerseits das Engagement der Schweizer Städte und Gemeinden innerhalb dieses Netzwerks. Danach stand der Vormittag ganz im Zeichen der Negativemissionstechnologien (NET). Cyril Brunner von der ETH Zürich verdeutlichte, dass für das Erreichen von Netto-Null die Emissionsreduktion zwar zentral bleibt, die CO₂-Entfernung aber unverzichtbar ist. Er stellte ein breites Portfolio an Methoden zur CO₂-Entfernung vor und diskutierte, welche für die Schweiz voraussichtlich relevant sein werden (z.B. Bioenergie mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung BECCS). Eine der grossen Herausforderungen bestehe darin, diese Methoden rechtzeitig auf den erforderlichen Massstab zu bringen. Einblicke in die nationale Klimapolitik und die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen gab Sophie Wenger vom BAFU. Sie betonte die wichtige Rolle von Städten und Gemeinden bei der Anwendung von NET und hob hervor, dass sie sich dabei an der nationalen Klimapolitik, insb. dem KIG, orientieren können. Zum Abschluss des Vormittags präsentierte Luca Christen von Climeworks die Direct-Air-Capture-Technologie seines Unternehmens, mit der CO₂ direkt aus der Luft gefiltert und dauerhaft im Boden gespeichert wird.
Der Nachmittag widmete sich dem Thema nachhaltige Ernährung. Ivonne Blossfeld stellte die Charta Nachhaltige Ernährung vor und zeigte sowohl Chancen (etwa vielfältige Inspirationsquellen durch Initiativen von Städten und Gemeinden) als auch Herausforderungen (z.B. Koordinationsaufwand) auf. Im Anschluss gewährte Raphaël Reinert (BLV) Einblicke in die Klimastrategie für Landwirtschaft und Ernährung 2050. Er betonte die enge Verknüpfung von öffentlicher Gesundheit, Klima und Nachhaltigkeit und führte aus, dass etwa Ernährungsempfehlungen sowie die Gemeinschaftsgastronomie wichtige Hebel darstellen. Derzeit lasse sich feststellen, dass sich die Schweizer Bevölkerung mehrheitlich zu fett- und zuckerreich ernährt. Ziel der Strategie sei es, eine gesündere Ernährung für alle zu einem bezahlbaren Preis zu ermöglichen.
In den anschliessenden Workshops wurden die Inputs vertieft und weitergedacht.
Herzlichen Dank an alle Referierenden, Moderierenden, Sponsoren und Teilnehmenden, die diesen Tag bereichert haben.

